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@ ash:
"Du löst hier nicht das Problem (ungewollte Transplantion) sondern versuchst es zu umgehen."

Nicht ganz:
Im Beispiel geht es um die Vertretbarkeit einer spezifischen Transplantation hinsichtlich der Erwartungen.
Zudem versucht das Beispiel das Problem von einer subjektiven auf eine objektive Ebene zu heben, und damit grundlegender anzugehen als zuvor.
Das Beispiel nimmt die statistisch folgenreichste Variante an: Herztransplantation.
Bei einer Leber (oder einem Teil von ihr) sieht das schon anders aus.

Das Problem Organspende oder Nicht-Organspende ist natürlich nicht mal eben eindeutig zu lösen. Da stimme ich Dir vollkommen zu. Aber so ist das mit der Philosophie, zu komplex das Thema, es ist sogar schwer die schlichte Frage zu beantworten: Elend+Tod oder nur Tod?

Mir ging es nur darum, ein Argument der Gegenseite zu nennen.

Tobias
Hinweis: Diese Signatur hat keine Aussage!

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Ich bin der eigentlichen Meinung dass die philophische Diskussion hier nicht angebracht ist. Also braucht man die Frage nicht beantworten weil es anmaßend oder unangebracht ist darüber nachzudenken. Wohlgemerkt, nicht auf sich selbst bezogen sondern allgemein.

Für sich selbst kann sich jeder dafür oder dagegen entscheiden. Nur die Entscheidung "Organtransplantation ist falsch!" ist hier nicht angebracht.

Wenn man allgemein diese Haltung vertritt dann macht man es weil man mit den (trotz headless Argumentation) nur möglichen Folgen für einen anderen Menschen nicht einverstanden ist.

Das ist der Punkt. Organspenden sind nicht strafbar, höchstens ethisch / moralisch fragwürdig - je nach Standpunkt gesehen. Aber genau wie die Sterbehilfe entscheidet man das für sich selbst.
yo bitchin...

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Für sich selbst kann sich jeder dafür oder dagegen entscheiden.
Richtig, bloß wer sich dafür entscheidet hilft der Allgemeinheit.
Wenn sich aber jemand dagegen entscheidet selber Organe zu spenden, ist es dann gerechtfertigt dieser Person im Bedarfsfall die Organe anderer zu transplantieren? Insbesondere wenn es wie in der Realität mehr Empfänger gibt als Spender? Sollten dann nicht Spendewillige bevorzugt werden?

Ich denke zum Spenden müssen auch Anreize jenseits des guten Gewissens geschaffen werden!

Es gibt Länder in denen man nur Organtransplantate erhält, wenn man selber (oder bei Kindern die Eltern) bereit ist Organe zu spenden.

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hab die vorigen posts nur überflogen
trotzdem halte ich einen organspendeausweis für ne gute sache.
ich bin mir sicher, dass falls eine der sich hier gegen organspenden ausprechenden personen eine gespendete niere, etc. besäße, anders darüber urteilen würde.
zum glück ist so ein thema geschmackssache.
aber warum sollte man die möglichkeiten der medizin nicht ausschöpfen?
ich hätte keine probleme damit "ausgeschlachtet" zu verrotten.
Bild

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anna hat geschrieben:hab die vorigen posts nur überflogen
trotzdem halte ich einen organspendeausweis für ne gute sache.
ich bin mir sicher, dass falls eine der sich hier gegen organspenden ausprechenden personen eine gespendete niere, etc. besäße, anders darüber urteilen würde.
zum glück ist so ein thema geschmackssache.
aber warum sollte man die möglichkeiten der medizin nicht ausschöpfen?
ich hätte keine probleme damit "ausgeschlachtet" zu verrotten.
da isser, der gesunde menschenverstand. versteckt sich leider meist sehr gut hier im forum, aber in unregelmässigen abständen gibt er lebenszeichen von sich.
Bild

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mh... ich trage auch seit einiger zeit einen organspendeausweis mit mir herum... ich halte es für sinnvoll... ich selbst würde keine organe annehmen, aber man kann mich nach meinem tod ausschlachten, wie mann will ;)
wie das in deutschland geregelte ist, ist ohnehin sehr sicher... 2 voneinander unabhängige ärzte müssen deinen hirntod feststellen, erst dann darf entnommen werden.

auch anmerken wollte ich: in der schweiz ist das ganze andersherum geregelt... man wird ausgenommen, wenn man keinen ausweis hat, auf dem steh, dass man nicht spenden will... finde ich persönlich besser. es kann sich jeder dagegen wehren. aber in deutschland... viele würden spenden, aber dazu extra einen organspendeausweis zu haben sehen viele nicht ein...

edit:
was mir grade noch durch den kopf schiesst... (bzw durch den kopf schoss, als ich die signatur von ToteKuh las) wir hatten auch mal ne lange diskussion in ethik bezüglich dieses themas.. und zwar ging es darum, dass eine person, wenn sie organe spendet, sicher sein möchte, dass diese nicht an "nazis" (ja, es war ein punk :P) gegeben werden~
Zuletzt geändert von Sisyphos am 4. Jan 2007, 05:08, insgesamt 1-mal geändert.

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anna hat geschrieben:aber warum sollte man die möglichkeiten der medizin nicht ausschöpfen?
dann wären organspenden allerdings unnötig. alles könnte mit hilfe der gentechnik reproduziert werden...
es sollte jedem selber überlassen sein, wobei die entscheidung niemals gewertet werden darf. es gibt viele argumente dafür, allerdings auch dagegen... muss jeder individuell entscheiden.
ende

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"aber warum sollte man die möglichkeiten der medizin nicht ausschöpfen?
ich hätte keine probleme damit "ausgeschlachtet" zu verrotten."

Im ersten Satz geht es um ein allgemeines Gesetz. Im zweiten um die Meinung eines einzelnen. Und eine Meinung ist kein Argument, aus dem ein Gesetz folgt.
Das Thema ist keine "Geschmacksfrage", wäre dem so, müßte man keine allgemeingültigen bioethischen Gesetze erlassen.

Medizinische Möglichkeit statuiert kein moralisches Sollen. Leben retten um jeden Preis ist nicht drin. Hier das böse Beispiel dazu: Ein Leben ist weniger wert als fünf. Also sollst Du Dich opfern, sofern Du gesund bist. Fünf Menschen werden dann überleben.

Abgesehen davon muß die Frage nach "Medizin ausschöpfen oder nicht ausschöpfen" zuerst die Frage beantworten, was "Leben" bedeutet.
Bedenke: Als Organempfänger kannst Du nicht mal ohne weiteres
im Sommer herausgehen. Dies liegt an den Immunsupressiva, die dafür sorgen, daß Organe nicht abgestoßen werden. Ein Schnupfen brächte Dich um.
Und es gibt noch weitere, weitaus schwere Folgen als das.

Jedes Leben, sowie die menschliche Würde sind ein unbestreitbares Gut an sich.

Tobias

jaja, ich studiere Philosophie...ich geb´s ja zu... ;-)
Hinweis: Diese Signatur hat keine Aussage!